Kategorie: News
Hier erscheinen die Neuigkeiten aus der Agentur Bees & Butterflies und von meinen Initiativen und Projekten
AKTUELLER PORTRAITBEITRAG ÜBER BEES & BUTTERFLIES, 12.01.2024
„mein Büro“ von der Journalistin Daniela Noack im Magazin „Forum“, https://www.magazin-forum.de/de/mein-buero-142#article
ZENSUR IN DER KUNST, GEGENGUTACHTEN, 03.01.2024
Nun musste auch das bekannte Restaurant „Journale“ in Berlin-Kreuzberg dran glauben. Mehrfach hefteten anonyme Adressaten eine schriftliche Aufforderung an die Restauranttür, die das Fenster schmückenden Holzskulpturen einer schwarzen Jazzband zu entfernen. Die Figuren wären „rassistisch“. Grund genug für Bees & Butterflies, ein gewaschenes kunsthistorisches Gegengutachten zu verfassen. Hier der Volltext:
GUTACHTEN zu den Kunstplastiken im Besitz des Restaurant „Journale“, Lindenstr. 37, 10969 Berlin-Kreuzberg
Bei den Skulpturen handelt es sich um acht aus Massivholz geschnittene, farbige Figuren einer kompletten Jazzband mit Schlagzeuger,Trompeter, Saxophonisten, Klarinettisten, Gitarristen, Bassisten, einer Sängerin und einem sitzenden Musiker (vermutlich ein Pianist, das Instrument ist nicht mehr vorhanden). Stilistisch fällt die letztgenannte Figur mit ihrer strengeren Silhouette und dem kleineren Format heraus, die anderen sieben Figuren sind „aus einem Guss“. Sie sind kraftvoll, etwas gestaucht und in einer spezifischen auf ihr Instrument bzw. die Musik konzentrierten Haltung erfasst. Aufmachung und Ensemble-Besetzung lassen auf die Darstellung einer afroamerikanischen Jazzband aus den 1960er Jahren schließen. Ohne karikaturesk zu sein strahlen sie Lebensfreude und Lebendigkeit aus. Auch in ihrer Mimik spiegelt sich die Musik so wieder, dass man diese regelrecht zu hören glaubt. Und DAS ist die Idee dieses Skulpturen-Ensembles.
Der primitivistische Stil der Plastiken und die Farbgebung erlauben die Datierung auf die 1970er, 80er Jahre. Ob es sich um Unikate handelt, ist noch nicht belegt. Doch die gründliche Herausarbeitung der kleinteiligen Struktur der Instrumente, Kleidung und Gesichtszüge setzt die Arbeit mit der Hand voraus. Keinesfalls handelt es sich um Portraits realer Jazzgrößen. DAS lag definitiv nicht in der Absicht des bzw. der Künstler (man kann eine Werkstattproduktion dieser und ähnlicher Figuren annehmen).
Dass diese Band ausschließlich mit People of Colour besetzt ist, ist der Geschichte des Jazz geschuldet. Seine Wurzeln liegen in der Musik der afrikanischen Sklaven, die in die USA verschleppt wurden und aus Gospels, Feldgesängen und europäischen Klängen jene neue Musik erschufen. Jazzsängerinnen traten ab den 1930er Jahren auf den Plan (die berühmtesten sind Ella Fitzgerald, Bessie Smith, Billie Hollyday, Sahra Vaughan und Nina Simone) und behaupteten sich mit ihrem kraftvoll-emotionsgeladenen Gesang als Band-Solistinnen. Das Monopol der Jazzsängerinnen lag in den Händen der Frauen of Colour. Auch DAS huldigen die Figuren im Café Journale.
Die Darstellung des Jazz in der Kunst ist untrennbar mit den People of Colour verbunden. Wer diese Bande zerschneiden will, handelt der Geschichte der Musik und der Kunst zuwider.
Berlin, den 03.01.2024 Dr.phil. Carola Muysers Bees & Butterflies. Agentur für Kunst, Kunstgeschichte und kreative Unternehmen
01./02.12.2023 HEALING THE VULVA:
Gruppenausstellung, Versteigerung von Vulva-Kunstwerken und Gesprächsrunde (u.a. mit Nina Maleika und Juliane Beer) zum Thema Zensur und Freiheit der Kunst. Berlin-Charlottenburg. Details werden in Kürze bekannt gegeben.
Projekt und Spendenkampagne HEALING THE VULVA:
Niki de Saint Phalle, mit Jean Tinguely und Per-Olof Ultwedt, Hon, 1966, temporäre Installation im Museum für moderne Kunst Stockholm.
Diese begehbare Skulptur barg eine Milchbar im Innern, an der man dem Menschen seines Lebens begegnen konnte. Bezahlt wurde nicht am Eingang, sondern an der Milchbar. Dieses Bild, das Objekt gibt es nicht mehr, ist Teil meiner
Kampagne HEALING THE VULVA gegen Zensur und für die Freiheit der Kunst und der Frauen. Ich danke für Ihre und eure Unterstützung. Jeder € zählt.
17.10.2023 HEALING THE VULVA: